"Manchmal müssen wir aus der Rolle fallen, um aus der Falle zu rollen." (Virginia Satir)

Die Prinzipien der Theatertherapie wurden ab den 1960er Jahren unter der Bezeichnung „Dramatherapie“ vor allem in England, den USA und den Niederlanden entwickelt und erprobt, wo sie seit vielen Jahren eine anerkannte und in das staatliche Gesundheitswesen aufgenommene Therapieform ist.

Wie die Musik-, Kunst- und Tanztherapie gehört auch die Theatertherapie zu den künstlerischen Therapien, die die verwandelnde Kraft des Theaters zu psychotherapeutischen Zwecken einsetzt. 

Anders als in England, den Niederlanden und den USA ist sie hierzulande noch recht wenig bekannt, gewinnt  

glücklicherweise aber immer mehr an Bekanntheit und Implementierung.  

Die Theatertherapie wird in allen psychosozialen Feldern angewandt, ist geeignet für Einzel-, Paar- und Gruppensettings und hat sich insbesondere auch bei sonst schwer erreichbaren Klient*innen und Problemfeldern (auch bei Traumata) bewährt.
Vor allem der spielerische, handlungs- und körperorientierte Ansatz und die Betonung des Erlebens und des Ausdrucks im Hier und Jetzt ermöglicht den Klient*innen, neue Perspektiven einzuehmen und Handlungsmöglichkeiten auszuprobieren und zu integrieren. Dadurch werden andere Zugänge zu Emotionen, die weit über die verbale Ebene hinausgehen, möglich. Dank ihrer künstlerischen, gestalterischen Form und der damit gewährleisteten ästhetischen Distanz in der sogenannten „dramatischen Realität“ bietet sie den Klient*innen einen hohen Grad an Schutz. 

Theatertherapeut*innen bedienen sich fiktiver Geschichten (Märchen, Mythen, literarische Texte usw.), die die gesamte Vielfalt menschlicher Aspekte enthalten und sie darstell- und handhabbar machen. In diesen sich spiegelnd können die Teilnehmer*innen in geschütztem Rahmen an sich selbst arbeiten. Auf diese Art ist es möglich, beispielsweise abgespaltene oder unterdrückte Persönlichkeitsanteile kennenzulernen und bestenfalls zu integrieren (wie bei einem impressionistischen Bild, dessen Ganzheit sich erst über den nötigen Abstand offenbart). So kann es den Teilnehmer*innen gelingen, andere, vielleicht noch unbekannte oder längst vergessene Anteile in und an sich zu entdecken und entfalten. 

AKTIVIEREN, WAS NICHT MEHR IST

AUSDRÜCKEN, WAS IST

ENTDECKEN, WAS NOCH NICHT IST 

In diesem 10 Meter langen Therapietuch können die Klient*innen
...halten und gehalten werden
...sich fallen lassen, ohne ihre Mitte zu verlieren
...bewegen und bewegt werden.
Es ist außerdem ein wunderbarer Resonanzkörper für Bewegungen aller Art! 


Sich Raum zu nehmen ist mindestens so wichtig, wie sie abgrenzen zu können und ein Thema, das viele Klient*innen zur Theatertherapie führt. 
Das Foto zeigt den Tanzsaal im Haus Steinstraße, in dem sowohl die Einzel- als auch die Gruppenstunden stattfinden.


Klient*in* und Theatertherapeutin spielen gemeinsam eine Geschichte. In diesem Beispiel hat der Klient die Theatertherapeutin verkleidet und die für das Spiel verwendeten Requisiten ausgewählt hat. Diese Methode bietet viel Gestaltungsspielraum und die Theatertherapeutin darf auf Augenhöhe mitspielen!


Der Stock ist mit seinen 1,50 nicht nur ein wunderbarer Abstandshalter, mit ihm lässt sich auch gut zu den Themen 
Abgrenzung
Führen & Folgen 
Festhalten & Loslassen
arbeiten.


Auch Bälle, grpße und kleine, harte und weiche, kommen Einsatz. Sie helfen uns, Gefühle auszudrücken, uns kennenzulernen oder auch, in Kontakt zu gehen, abzugeben und anzunehmen.


Im Schutz der Rolle des Angsthasen, der durch die Entdeckung seiner Selbstwirksamkeit über sich hinaus wächst, kann sich der/die Klient*in mit den eigenen Angstanteilen auseinandersetzen. Durch von außen gesetzte Impulse und Interventionen seitens der Theatertherapeutin ist eine erste Annäherung in Form eines  Dialoges möglich, um schrittweise klein zu machen, was klein hält. 


Eine Puppe oder Figur als Projektionsfläche eignet sich gerade bei unsicheren oder neuen Klient*innen gut, um durch den indirekten Dialog leichter ins Verbalisieren eigener Themen und natürlich auch ins Spielen zu kommen.