"SUPERHELD*INNEN"

Tanztheaterprojekt am Karolinum Altenburg (2021)

8 Kinder aus Hort und Psychiatrie haben in diesem einwöchigen Projekt ihre eigene Held*innenfiguren erschaffen und sie lebendig werden lassen- mit Kostümen, Choreografien, Comics und allem, was dazu gehört. Die einzigartigen Verwandlungen der Kinder hat die Videokünstlerin Lulu Schmidt mit Foto und Video festgehalten, damit auch morgen noch alle sehen können- hier sind die wahren Superheld*innen! 

"Superheld*innen" war ein Projekt des Vereins "Kinder Stärken". Es fand in Kooperation mit dem Karolinum Altenburg und der Evangelischen Lukas-Stiftung statt. Es wurde gefördert von "Chance Tanz", einem Projekt von "Aktion Tanz" im Rahmen des Programms "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" des BMBF. 

 "ECCE HOMO (1)"

Stückentwicklung am Schauspiel Leipzig, 2019

Ordnung ist das halbe Leben. Doch welche Überraschungen hält die andere Hälfte bereit? Die theaterbegeisterten Leipzigerinnen und Leipziger des Club ü31 werfen in dessen sechster Spielzeit auf der Hinterbühne des Schauspielhauses einen genaueren Blick auf selbst erwählte und von außen auferlegte Prinzipien. Während einige Alltagsregeln über Bord geworfen werden, wird auf der Bühne nach den Regeln der Kunst eifrig erzählt, gesungen und getanzt. Doch was genau sind eigentlich diese Regeln und wer hat sie aufgestellt? 

"DER RAUM IN MIR"

Theaterwerkstatt bei der LKJ Berlin, 2019

Dieser Raum wirkt wie der Morgen nach einem Sturm. Konzeptfrei. Unvollendet. 
Dieser Raum hat Geschichte. Dieser Raum ist eine Bühne. Wie eine Oase. Voller Verwandlung. Er ist belebt und warm. Dieser Raum ist im Einklang. Er ist gefüllt mit Energie. Der Raum ist einfach ein Raum. 
Wie seh ich dich. Wie siehst du mich. Wie seh ich mich. Wie siehst du dich. Wie seht ihr mich. Wie seh ich euch. Wie sehen wir uns. Wie seht ihr euch. Was seht ihr.
Bin ich im Raum oder ist der Raum in mir?


"ANGEFRESSEN"

Stückenwicklung am Schauspiel Leipzig, 2018

Alle tun es. Die meisten von uns tun es lustvoll, mehrmals täglich, werden dadurch ruhiger und fühlen sich danach befriedigt. Manche tun es zwanghaft, unter schlechtem Gewissen oder üben damit Druck auf andere aus. Ohne es kann niemand leben. Die Rede ist vom Essen.
Im fünften Jahr seines Bestehens widmet sich der Club ü31, bestehend aus theaterbegeisterten Leipzigerinnen und Leipzigern, diesem wesentlichen wie faszinierenden Bestandteil unseres täglichen Lebens. Auf der Hinterbühne des Schauspiel Leipzig trifft eine illustre Tischgesellschaft auf dynamische Kellner und gerät im Laufe des Abends immer wieder in unerwartete Schieflagen. Erzählerische, tänzerische und musikalische Energie beeinflusst dabei, unter welchen Bedingungen und mit welchem Ergebnis die Nahrungs-aufnahme bewerkstelligt werden kann. 


 "ORCHESTERPROBE" (FELLINI)

 Produktion am Schauspiel Leipzig, 2017

Der einzelne Ton schafft noch keine Melodie, ein Metronom noch keinen Rhythmus. Das Konzert kann nur durch den gemeinsamen Atem dieses Orchesters entstehen. Doch was passiert, wenn der Auftakt misslingt, der Takt in Frage gestellt wird, nur noch Dissonanzen zu hören sind und das Ensemble zu zerfallen droht?
Gemeinsam mit den Mitgliedern des Club ü31 setzten wir uns in unserem vierten Projekt erstmals mit einer konkreten Textvorlage auseinander. Fellinis Drehbuch zur „Orchesterprobe“ diente dabei als Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit sozialen Gefügen und Machtstrukturen. Dabei ermöglichte der Blick durch das Auge der Kamera eine intime Einsicht in dieses Orchester. Im Mittelpunkt stand der Probenraum als Werkstatt – ein Mikrokosmos mit eigenen Dynamiken und widerstrebenden Kräften. 


"GLÜCKLICH WÄRE MÖGLICH"

Stückentwicklung am Schauspiel Leipzig, 2017 

Wir werden geboren. Wir treffen Entscheidungen. Entscheidungen werden für uns getroffen. Wir hinterfragen sie. Hinterfragen uns. Erinnern uns. Erinnert ihr euch? Obwohl selbst fast noch Kinder scheint die Kindheit so weit weg. Was macht uns aus? Was macht uns Angst? 
Was bedroht uns? Wo stehen wir, wohin gehen wir? Wer schaut uns an, mit welchem Blick, und wie sehen wir uns? Ist es nicht eh alles eine Frage der Perspektive? Sind wir so? Ist das echt? Wer belügt hier wen? Möchte ich Teil sein von dem, was mich umgibt? Habe ich überhaupt eine Wahl? Wie wäre es, nochmal mit dem vergangenen Ich in Kontakt zu kommen? Oder mit dem zukünftigen? 
10 Jugendliche blicken zurück. 10 Jugendliche blicken nach vorn. Was wäre, wenn? In der Beschäftigung mit der eigenen Identität und möglichen Spielweisen des Lebens entsteht eine Collage aus Vergangenem und Kommendem.


"ANYTHING BUT A FLOWER"

Produktion auf Kampnagel Hamburg, 2010

“She doesn’t know where to move. The place is full of flower farms. And this is the only space left for her to stay. They have taken it and this is the only small space that is left.” (Maria, Massai am Lake Naivasha)

Wir verschenken sie als Ausdruck von Zuneigung, Verehrung oder Anerkennung, legen sie an Gräber Verstorbener, flechten Kränze aus ihnen, dekorieren Tische, kategorisieren sie nach Farben, Duftnote, Herkunft; wir geben ihnen Namen, besingen sie. Wir lassen sie sprechen, wenn wir wortlos sind, wir sagen es durch sie hindurch, wenn wir inkonkret sind. Wir lassen sie für uns regnen, weil wir es wert sind, sie blühen für uns im Sommerwind. Doch wo sind all die Blumen her?
Täglich werden 8,8 Millionen Rosen von Kenia nach Europa verfrachtet, in Deutschland kommt jeder 3. verkaufte Blumenstrauß aus dem ostafrikanischen Staat, wo die Blumenindustrie für etwa 500.000 Menschen Lebensgrundlage und –mittelpunkt ist. 3.700 Sträuße bis 18.00 Uhr, „if you don’t, you lose“- Pflücken, Schneiden, Binden im Akkord. In Naivasha, der Hauptstadt der Rose, bin ich ins Gespräch mit denjenigen gekommen, die von der Rosenindustrie leben und betroffen sind. Meine Recherchen führten mich auf Blumenfarmen, zu Fischern und Massai- Menschen, die ihres Lebens- und Arbeitsraumes verdrängt oder in ihrer Gesundheit gefährdet sind, kommen in dieser performativen Installation für 5 Lautsprecher zu Wort und zeigen die Schattenseite der schönsten Sprache der Welt.